
Wir sagen Tschüss zu “La Vaquita Marina”
Wir wissen alle, dass einige Arten vom aussterben bedroht sind und dass diese zu der sogenannten “roten Liste” der IUCN (International Union for the Conservation of Nature) gehören. Selten sind wir jedoch Zeugen des Aussterbeprozesses und bekommen nicht mit, wie die Anzahl von einzelnen Individuen soweit sinkt, bis die Art den “Point of no return” erreicht hat. Wenn eine Art diesen “Point of no return” erreicht hat, ist es für die Population unmöglich, sich zu erholen. "La Vaquita Marina" (Phocoena sinus), ist ein Beispiel wo wir "live" Zeuge vom Aussterben dieser Art werden können.

Was ist die "Vaquita Marina"?
Die Vaquita Marina ist eine von insgesamt sechs Tümmler Arten. Tümmler sind die kleinsten Meeressäuger die es auf der Erde gibt. Sie gehören zur Gattung der Ceteacea, die alle Walähnliche Meeressäuger involviert. Es gibt mehrere Cetacea Arten, von denen viele bereits ausgestorben sind. Eine der grössten Gruppen der Cetacea heisst Mysticeti oder Bartenwale, zu deren Familie auch die Buckelwale und Grauwale gehören. Sie ernähren sich von Zooplankton oder Phytoplankton und filtirieren dieses mit Hilfe der "Barte". Die Arten der Schwesterfamilie, Odontoceti, besitzen anstatt Barte, richtige Zähne. Hierzu gehören z.B. die Orcas (Killerwale), Pottwale, Delfine, Belugas und Tümmler. Dadurch, dass sie Zähne besitzen, haben sie ein "karnivore" Ernährung und essen kleine (oder grosse) Fische. Die Belugas und Tümmler sind untereinaneder näher verwandt als mit den Delfinen und unterscheiden sich daduch, dass Tümmler und Belugas plattförmige Zähne besitzen.

Nach der IUCN ist die Population der La Vaquita Marina "kritisch gefährdet" (critically endangered). Nach deren System ist “cirtically endangered” einen Schritt vorm Aussterben in der Natur (Extinct in the wild) und zwei Schritte vor der kompletten Aussterben (Extinct). Heutzutage leben insgesamt nur noch 18 ausgewachsene Exemplare der La Vaquita Marina. Ihre Populationen ist in den letzten Jahrzehnten so weit zurückgegangen, dass sie heute akut vom Aussterben bedroht sind. Im Jahr 2015 betrug die Gesamtbevölkerung 97 Individuen. Im Jahr 2017 verlor die Population weitere 67% seiner Bevölkerung und hinterließ weniger als vierzig Tiere. Ende 2018 und Anfang 2019 waren es schätzungsweise zwischen zehn und fünfzehn.
Am 18. Oktober 2017 wurde eine sechs Monate alte Vaquita gerettet. Es wurde jedoch auf Empfehlung von erfahrenen Tierärzten ins Meer zurückgebracht, die der Ansicht waren, dass das Kalb nicht von seiner Mutter getrennt werden konnte.
Heutzutage leben insgesamt nur noch 18 ausgewachsene Exemplare der La Vaquita Marina. Ihre Populationen ist in den letzten Jahrzehnten so weit zurückgegangen, dass sie heute akut vom Aussterben bedroht sind.

Warum ist La Vaquita marina so stark gefährdet?
Die größte Bedrohung ist die wahllose Verwendung von Netzen für das Fischen der Totoaba Fische. Totoaba ist ein großer Fisch (er misst bis zu 2 Meter und kann 100 kg wiegen), der ebenfalls vom Aussterben bedroht ist. Der Totoaba-Fischhandel ist sehr beliebt und beruht auf der Tatsache, dass seine Schwimmblase in China einen hohen Wert hat. Die Vaquita Marina wird beim Fischen auf die Totoba dann - unbeabsichtigt, aber ohne RÜcksicht auf Verluste - mitgefangen als sogenannter Beifang.
Die Totoaba und La Vaquita Marina leben im selben Gebiet, welches geografisch sehr beschränkt ist. Sie kommen nur in nördlichen Teilen des Golfs von Californien vor - nirgendwo anders. Das heisst sie sind sehr stark endemisch (örtlich begrenzt auftretend).
Ein anderer Grund welches sie vulnerabel macht ist, dass man wenig von der Art ansich weiss. Wenn man die Biologie einer Art nicht kennt, kann man sie auch schwer beschützen. Das heutige Wissen hat man ausserdem nur anhand Untersuchung von Vaquitas geschätzt, die in den Netzen gefangen wurden. Zusätzliche Daten basieren auf Untersuchungen anderer Tümmlerarten, die der Vaquita ähnlich sind. Das heisst, wir haben zu spät angefangen diese Tiere zu studieren.
Anhand der Daten die man hat, wurde angenommen, dass Vaquitas unter idealen Bedingungen ungefähr zwanzig Jahre leben. Sie erreichen die Geschlechtsreife nach drei Jahren, ihre Tragzeit beträgt zehn bis elf Monate. Ihre Fortpflanzung ist säsonal und sie bekommen nur im März ihre Jungen. Die Jungen werden etwa sechs bis acht Monate lang gesäugt, bis sie sich selbst versorgen können.
Die endemische Arte und diese Lebensbedingungen, die den grossen Walen (wie dem Grauwal) ähnlich sind, sind Zeichen für die Vulnerabilität dieser Art. Anders als der Grauwal, der gross und stark ist und lange Migrationen überwinden kann, ist la Vaquita klein, labil und stark endemisch.
Vielleicht würde diese Art auch ohne Fischerei keine lange Zukunft haben und vielleicht wurde das Aussterben früh oder später stattfinden. Was jeodch nicht akzeptabel ist, ist die vernichtende Fischerei auf die Totoabas, welche unfair und in keinem Fall nachhaltig ist.