
Über Erdöl und seine Beziehung zum Leben
Erdöl, diese schwarze, so beliebte Substanz, ist nichts anderes als Kohlenwasserstoff. Die Bindung von Kohlenstoff und Wasserstoff ist so simpel, aber gleichzeitig so wertvoll. Alles was lebt und organisch ist, enthält an erster Stelle Kohlenstoff und Wasserstoff. Somit kann man sagen, dass Erdöl aus den Bausteinen des Lebens besteht. Nach dem Tod sind Bakterien und Oxidantionsprozesse dafür zuständig, dass große Biopolymere aus Proteinen und Kohlenhydraten zerfallen und unter bestimmten Bedingungen Kerogen bilden, der Vorläufer vom Erdöl. Kerogen entsteht hauptsächlich aus dem Abbau von Diatomeen, Plankton, Sporen und Pollen. Durch die nachfolgende Sedimentation, einen erheblichen Druck und starken Temperaturschwankungen (zwischen 50 und 150 ° C) zerfällt Kerogen im Untergrund und erzeugt Öl und Gase, die in konventionellen Lagerstätten die Kohlenwasserstoffquelle bilden.
Die meisten Kerogene die für die Erdöl-Industrie wertvoll sind, bestehen aus der Zersetzung von Meeresalgen, welche sich hauptsächlich während der Kreidezeit (vor 145 Mio Jahren) angesammelt haben. Bis zur Mitte der Periode waren die Meeresspiegel viel höher und ein groβer Teil der Kontinente war unter Wasser. Aus diesem Grund besteht die Ansammlung hauptsächlich aus Meeresorganismen. Schon während des Paleozoicums (vor 520 Mio Jahren) bedeckten große Wälder primitiver Pflanzen die Kontinente, von denen die Kohleschichten Europas und des östlichen Nordamerikas gebildet wurden. Das bedeutet, dass die meisten Kohlereservoirs aus Überresten irdischer höherer Pflanzen im Paleozoicums gebildet wurden, während das Kerogen im Allgemeinen von Wasserpflanzen (Algen) und Bakterien dominiert wird, welche hauptsächlich in der Kreidezeit gebildet wurde.
Wenn Erdöl so hoch organisch ist, welches ist dann das Problem?
Durch Ölkatastrophen im Meer, Verbrennung von Erdöl als Haupt-Energiequelle, Produktion von Plastik, wird Erdöl oft verdammt und als umweltschädlich angesehen. Wenn man jedoch tiefer nachdenkt, kommt man zu anderen Schlussfolgerungen:
Ölkatastrophen
Ölkatastrophen entstehen, wenn Erdöl fehl am Platz ist. Unter natürlichen Umständen befindet es sich nie in groβen Mengen an der Oberfläche. Es gehört nicht dorthin.
Erdöl als Energiequelle ist super!
Die organische Natur von Erdöl macht es hoch brennbar. Die “Brennbarkeit” einer organischen Substanz hängt von der Menge an Kohlenstoff und Wasserstoff ab. Dadurch, dass Öl nur aus diesen Komponenten besteht, ist es die höchst brennbare Flüssigkeit auf der Erde. Das Hauptproblem ist, dass es nicht erneuerbar ist, oder nur sehr langsam, wenn man bedenkt, dass das Öl, das wir jetzt benutzen, aus der Kreidezeit kommt. Anscheinend haben wir noch Erdölreserven für die nächsten 50 Jahre, bevor wir alles verbrannt haben. Jedoch werden uns Öl und Gas nie ausgehen, solange wir sie uns leisten können. Jedes Wasserstoff- und Kohlenstoffatom, das jemals auf dieser Erde vorhanden war, ist immer noch vorhanden und wird auf dieser Erde bleiben. (Nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik, welcher besagt, dass Energie nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt werden kann). Wenn Öl verbrannt wird, ensteht Kohlendioxid, Wasser und Wärme. Die Wärme wird benutzt um elektrische Energie zu erzeugen während Kohlendioxid und Wasser freigesetzt werden. Für einen fähigen Chemiker ist es möglich, die Umkehrbare Reaktion durchzugehen und Öl und Gas aus Kohlendioxid und Wasser herzustellen. Jedoch ist dieser Prozess viel teurer, als das einfache Gewinnen von Erdöl. Deshalb sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Erschwinglichkeit der Herstellung lenken und weniger darauf, dass uns unsere Öl- und Gasreserven ausgehen könnten. Wenn wir aber Öl und Gas nicht herstellen sollten und die natürlichen Ressourcen ausgehen, werden wir dann alle sterben? Nein. Es ist praktisch harmlos, wenn wir kein Öl mehr haben. Wir würden aber sicher darunter leiden, unseren Lebensstil zwangsmässig ändern zu müssen!

Was ist mit Plastik?
Plastik besteht aus Öl. Wenn Öl organisch ist, wieso ist Plastik es nicht? Wie entsteht überhaupt Plastik? Allgemein besteht Plastik aus Propylen, einer einfachen chemischen Komponente des Erdöls. Beim Erhitzen in Gegenwart eines Katalysators entstehen Polymere mit langen Ketten aus mehrere Kohlenstoffmoleküle, die als Polypropylen bezeichnet werden. Wenn sie sich nur erwärmen müssen, um Polypropylen zu bekommen, warum baut die Natur dann keine Polypropylenmoleküle? Um Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen aufzubrechen um sie dann weiter als Energiequelle oder als zelluläre Bausteine einzubauen, wird zu viel Energie benötigt, daher wählt die Natur andere Alternativen. Es ist für Organismen einfacher, Peptidbindungen aufzubrechen und herzustellen. Peptidbindungen, die Kohlenstoff an Stickstoff binden, anstatt Kohlenstoff an Kohlenstoff finden sich in Proteinen und in vielen anderen organischen Molekülen. Diese Bindungen halten jedoch nicht lange. Unter diese Bedingugen wurde z.B die Ketchup-Flasche bevor das Ketschup verbraucht wird schon zerfallen. Deshalb sucht man langfristiges, unmodifiziertes Material. Plastik ist leider sehr praktisch.
Was ist mit Plastik? Plastik besteht aus Öl. Wenn Öl organisch ist, wieso ist Plastik es nicht? Wie entsteht überhaupt Plastik?
Somit bricht Plastik den natürlichen Zyklus von Entstehung und Zersetzung organischer Materie und damit auch die Beziehung zur Nachhaltigkeit. Wenn kein Lebewesen Plastik verdaut oder als Energiequelle benutzt, bleibt es in der Natur zurück und die Wahrscheinlichkeit, dass z.B. Schildkröten Plastiktüten statt Quallen fressen, wird immer grösser.
Wie können wir Plastik-Abfälle nutzbar machen: Öko-Ziegel aus Plastik
Wenn aber Plastik schon da ist und sich seit seiner Entdeckung in 1930 ansammelt, wie kann man es besser nutzen? Man sollte die Langfristigkeit von Plastik nutzen. Und es gibt eine gute Idee, die Herstellung von Bauziegeln. Ziegel sollen lange halten und aus Plastik kann man Ökoziegel gewinnen. Diese Initiative hat in Mexiko Popularität gewonnen.
Ökoziegel werden aus Plastikflaschen hergestellt, die man mit Plastikresten füllt. Sie müssen kompakt und hart sein. Wenn die Flasche voll und geschlossen ist, muss geprüft werden, ob sie sich nicht verformt, wenn man Druck auf sie ausübt. Wenn man sie noch eindrücken kann, muss sie mit mehr Abfall gefüllt werden. Die Ziegel sind flexibler als andere Baumaterialien, wie z.B. Zement. Sie brechen schwer, zerfallen nicht im Laufe der Zeit und es gibt viele davon auf unserer Erde! Auβerdem sind sie einfach herzustellen und für jeden leicht zugänglich … Auf geht´s!