Olivenöl direkt vom Erzeuger – warum?

Delidia
16.06.2025
Olivenöl direkt vom Erzeuger – warum?

Olivenöl hat mehr drauf, als viele denken. 

Es passt zu fast allem, lässt sich einfach lagern und bringt neben Geschmack auch echte Vorteile für deine Gesundheit. Die enthaltenen Polyphenole wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Auch deine Darmflora, dein Herz und dein Energielevel profitieren.

Olivenöl hat weniger drauf, als viele denken.

Klar, „nativ extra“ sind sie doch alle. Das ist kein Garant für Qualität. Ich zeige dir, wie du gutes Olivenöl erkennst und optimal verwendest.

Warum Olivenöl ein echtes Gesundheitswunder ist

Olivenöl ist kein Fett wie jedes andere. Es ist mehr ein pflanzlicher Saft, der aus frisch geernteten Oliven mechanisch gepresst wird – nichts weiter. Kein Zusatzstoff, kein Lösungsmittel, kein Industrieverfahren.

Doch das Besondere steckt im Inneren: Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe schützen nicht nur die Olive selbst vor Umwelteinflüssen – sie entfalten auch im menschlichen Körper antioxidative und entzündungshemmende Effekte.

Studien zeigen, dass ein regelmäßiger Konsum von gutem Olivenöl das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und sogar Demenz senken kann. In der PREDIMED-Studie wurden über Jahre hinweg 7.000 Menschen begleitet – mit dem erstaunlichen Ergebnis, dass schon vier Esslöffel Olivenöl täglich signifikant positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. 

Die Wahrheit über Qualität: Nicht jedes Öl ist gleich

Wenn du im Supermarkt vor dem Regal stehst, sehen viele Flaschen gleich aus. Und der Inhalt ist es auch. Wenn ich ehrlich bin: Vom Supermarktöl erwarte ich nichts. 

Warum? 
Im Supermarkt herrscht Preiswettbewerb.
Im Fachhandel herrscht Qualitätswettbewerb.

Ein gutes Öl schafft es in der Regel nicht in den Supermarkt, weil die Regalpreise - also was man als Hersteller zahlt, dass man ins Regal darf - zu hoch sind. Da muss vorn und hinten gespart werden. Statt auf Qualität zu achten.

Worauf du achten solltest:

  • Mühle: Beim Pflücken wird die Olive verletzt. Sie oxidiert. Sie muss deshalb so schnell gemahlen werden. Klar werden gute Öle nurmechanisch und ohne Hitzeeinwirkung gewonnen. Aber mit modernster Technik unter Luftabschluss!
  • Erntejahr prüfen: Hochwertige Öle nennen das Erntejahr. Es sollte nie länger als 18 Monate zurückliegen.
  • Polyphenolhaltige Sorten: Kalamata, Coratina oder Picual sind gut. Gaumenregel: Je bitterer, desto besser. Denn Polyphenole sind bitter (mehr im übernächsten Abschnitt).
  • Filtration: Ungefiltert klingt gut, ist aber Folklore und fördert die Oxidation. Bis es bei dir ist, kann es schon ranzig sein. Eine Filtration schützt die Inhaltsstoffe.
  • Provenienz: Woher kommt das Öl? Ein klar genannter Ursprungsort (z. B. Jaén, Andalusien) ist vertrauenswürdiger als „Produkt aus der EU / nicht EU“.

Ein gutes Beispiel findest du bei Delidia: Nur Jahrgangsöl aus Gutsabfüllung – unsere Öle, Sorte Picual, kommen direkt von Enrique. Er bringt seine Ernte binnen 2 Stunden zur eigenen Mühle. Deshalb hat unser Öl oft über 800 mg/l – vier Mal so viel wie die EU als Grenzwert für den health claim “Mein Öl ist gesund” verlangt.

Polyphenole: Kleine Moleküle, große Wirkung

Die zentrale Rolle im Olivenöl spielen die Polyphenole – genauer gesagt, ein ganzes Spektrum davon. Die bekanntesten sind Hydroxytyrosol, Oleuropein und Oleocanthal. Letzteres sorgt für das leicht kratzige Gefühl im Hals, wenn du besonders frisches Olivenöl probierst – ein Zeichen für hohe Qualität.

Was diese Stoffe bewirken:

  • Entzündungen hemmen
  • Zellen vor oxidativem Stress schützen
  • Darmflora unterstützen
  • Herz und Gefäße schützen

Dabei ist es wichtig zu verstehen: Diese Wirkstoffe bauen sich mit der Zeit ab. Je frischer das Öl, desto höher die Konzentration. Auch Lagerung und Verpackung spielen eine Rolle. Eine ungeeignete Verpackung – z. B. klare Glasflaschen oder große Dosen ohne Luftausgleich – können den Polyphenol-Gehalt schneller senken.

Mehr zu Polyphenolen und ihrer Wirkung findest du im Delidia-Blog.

Kochen oder roh genießen?

Viele glauben, man dürfe extra natives Olivenöl nicht erhitzen. Doch das stimmt so nicht. Beim normalen Braten entstehen keine gesundheitsschädlichen Stoffe. Zwar gehen beim Erhitzen bis zu 40 % der Polyphenole verloren, aber selbst dann bleibt das Öl gesünder als viele Alternativen wie Sonnenblumen- oder Rapsöl.

Was ich mache:
Ich brate mit mittelpreisigem Extra Vergine Öl, verwende aber hochwertiges, frisches Öl für Salate, aufs Brot oder zum Verfeinern von gegartem Gemüse. So kombiniere ich Nutzen und Genuss. Oder ich nutze das Öl aus der Pfanne z.B. zum Auftunken mit Brot.

Und: Beim Rösten von Karotten oder Kürbis in Olivenöl wird nicht nur das Gemüse aromatischer – durch die Fettbindung werden fettlösliche Vitamine besser aufgenommen. Win-win.

Olivenöl als tägliche Routine – so klappt’s

Olivenöl ist weit mehr als ein „Salatöl“. Hier ein paar Ideen, wie du es ganz einfach häufiger einbauen kannst:

  • Aufs Brot statt Butter – vielleicht mit etwas Salz und frischer Tomate
  • Ein Teelöffel ins Müsli oder über Joghurt mit Obst
  • Beim Backen von Kuchen oder Muffins – es sorgt für feine, saftige Textur
  • Über Gemüse, Pasta oder Suppe träufeln – direkt beim Servieren
  • Selbst gemachtes Pesto oder Hummus verfeinern

Und wer richtig einsteigen will, kann hochwertige Öle sogar pur verkosten – wie bei einer Weinprobe. Du wirst überrascht sein, wie unterschiedlich Olivenöle schmecken können – je nach Sorte, Herkunft und Reifegrad.

Der Blick über den Tellerrand: Auch äußerlich gut

Was viele nicht wissen: Polyphenole wirken nicht nur innerlich. Auch für Haut und Haar können sie unterstützend wirken. Deshalb verwenden viele Naturkosmetikmarken Olivenöl in Pflegeprodukten.

Ein guter Startpunkt für die äußere Anwendung ist klassische Seife auf Olivenölbasis – sanft, rückfettend und voller wertvoller Inhaltsstoffe. Ideal auch für empfindliche Haut.

Fazit: Weniger ist mehr – wenn’s das Richtige ist

Olivenöl ist kein Zaubertrank. Aber es ist eines der wenigen Lebensmittel, bei dem sich Qualität tatsächlich spürbar auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt – und das mit erstaunlich wenig Aufwand.

Setz auf Frische, Herkunft und Polyphenolgehalt. Investiere lieber in eine kleine, frische Flasche als in ein großes Supermarkt-Angebot. 

Dein Körper wird es dir danken. Und du wirst den Unterschied schmecken.

Olivenöl hat mehr drauf, als viele denken.