Fairer Handel vs. konventionelle Produkte: Unterschiede und warum sie wichtig sind

Moritz v. Bockum-Dolffs
10.01.2025
Fairer Handel vs. konventionelle Produkte: Unterschiede und warum sie wichtig sind

Der globale Handel spielt eine zentrale Rolle in der modernen Wirtschaft, aber nicht alle Handelspraktiken sind gleich. Während konventionelle Produkte oft unter Bedingungen hergestellt werden, die Arbeiter und Umwelt belasten, setzt der faire Handel auf ethische und nachhaltige Praktiken. Im heutigen Artikel geht es um die Unterschiede zwischen konventionellen Handelspraktiken und dem fairen Handel und warum der Kauf von Fair-Trade-Produkten wichtig ist.

Wie konventionelle Handelspraktiken Arbeiter und Umwelt belasten

Arbeitsbedingungen und Ausbeutung

Konventionelle Handelspraktiken zielen oft darauf ab, Kosten zu minimieren und Gewinne zu maximieren, was in den meisten Fällen auf Kosten der Arbeiter geht.

Niedrige Löhne

In vielen Ländern, in denen konventionelle Produkte hergestellt werden, sind die Löhne extrem niedrig. Arbeiter, insbesondere in Entwicklungsländern, verdienen oft weniger als den existenzsichernden Lohn. Das bedeutet, sie verdienen nicht genug, um ihre Grundbedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft und Bildung zu decken.

  • Beispiel: In der Textilindustrie in Bangladesch verdienen viele Arbeiterinnen und Arbeiter nur etwa 68 US-Dollar pro Monat, was weit unter dem existenzsichernden Lohn liegt​.

Unsichere Arbeitsbedingungen

Arbeiter in konventionellen Handelsketten sind oft unsicheren und gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Bedeutet: lange Arbeitszeiten, fehlende Sicherheitsausrüstung und das Fehlen von Rechten, wie etwa das Recht auf Gewerkschaften.

  • Beispiel: Der Einsturz des Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013, bei dem über 1.100 Arbeiter ums Leben kamen, verdeutlichte die extrem unsicheren Bedingungen in vielen Textilfabriken.

Kinderarbeit und Zwangsarbeit

In vielen Ländern, in denen konventionelle Produkte hergestellt werden, ist Kinderarbeit weit verbreitet. Kinder arbeiten oft unter gefährlichen Bedingungen, ohne Zugang zu Bildung, was ihre Zukunftschancen erheblich beeinträchtigt. Zwangsarbeit, bei der Arbeiter unter Androhung von Gewalt oder anderen Strafen arbeiten müssen, ist in einigen Regionen ebenfalls ein großes Problem.

  • Beispiel: Die Kakaoindustrie in Westafrika ist bekannt für den Einsatz von Kinderarbeit. Laut einer Studie der Tulane University aus dem Jahr 2015 arbeiten schätzungsweise 2,1 Millionen Kinder in der Kakaoindustrie in Côte d'Ivoire und Ghana unter gefährlichen Bedingungen.

Umweltbelastungen

Konventionelle Handelspraktiken haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, die (natürlich) oft nicht in den Produktkosten berücksichtigt werden.

Intensive Landwirtschaft und Pestizideinsatz

Die konventionelle Landwirtschaft setzt häufig auf intensive Anbaumethoden und den übermäßigen Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln. Diese Praktiken führen zur Verschmutzung der Böden und Wasserquellen und gefährden die Biodiversität.

  • Beispiel: Der intensive Einsatz von Pestiziden in der Baumwollproduktion hat zu weitreichenden Umwelt- und Gesundheitsproblemen in Anbaugebieten geführt.

Entwaldung und Verlust von Lebensräumen

Der Anbau von konventionellen Agrarprodukten wie Soja und Palmöl trägt massiv zur Abholzung von Wäldern bei, insbesondere in tropischen Regionen. Dies führt zum Verlust von Lebensräumen für viele Tierarten und zur Freisetzung großer Mengen von CO2.

  • Beispiel: Die Produktion von Palmöl ist einer der Hauptgründe für die Abholzung der Regenwälder in Indonesien und Malaysia .

Wasserverschmutzung

Die industrielle Tierhaltung und konventionelle Landwirtschaft tragen zur Verschmutzung von Wasserressourcen bei. Gülle und Abwässer aus den Betrieben gelangen oft in Flüsse und Seen. Das führt zu Eutrophierung (vermehrter Algenwachstum durch übermäßige Nährstoffeintrag) und dem Absterben von Wasserlebewesen. Zudem können Antibiotika und andere Medikamente, die in der Tierhaltung eingesetzt werden, in die Umwelt gelangen und dort resistente Keime fördern.

  • Beispiel: Die USA und viele europäische Länder haben mit der Verschmutzung von Wasserquellen durch Düngemittelrückstände zu kämpfen. Diese Rückstände führen zu "Toten Zonen" in Gewässern, in denen das Leben durch den entstandenen Sauerstoffmangel erstickt wird.

Vorteile beim Kauf von Fair-Trade-Produkten

Der faire Handel bietet eine Alternative zu konventionellen Handelspraktiken, die sowohl für die Arbeiter als auch für die Umwelt von Vorteil ist.

Bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne

Fair-Trade-Zertifizierungen stellen sicher, dass Arbeiter gerechte Löhne erhalten und unter sicheren Bedingungen arbeiten.

Existenzsichernde Löhne

Fair-Trade-Standards gewährleisten, dass Arbeiter existenzsichernde Löhne erhalten, die es ihnen ermöglichen, ihre Grundbedürfnisse zu decken und in ihre Zukunft zu investieren.

  • Beispiel: Fair-Trade-zertifizierte Kaffeebauern erhalten garantierte Mindestpreise, die über den Marktpreisen liegen und sie bekommen eine Fair-Trade-Prämie zur Investition in Gemeinschaftsprojekte.

Sichere Arbeitsbedingungen

Fair-Trade-Organisationen arbeiten daran, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, indem sie Sicherheitsstandards einhalten und das Recht der Arbeiter auf Gewerkschaften unterstützen.

  • Beispiel: In Fair-Trade-zertifizierten Textilfabriken sind Sicherheitsausrüstungen und regelmäßige Schulungen zur Arbeitssicherheit Pflicht.

Keine Kinderarbeit und Zwangsarbeit

Fair-Trade-Standards verbieten den strikt Einsatz von Kinder- und Zwangsarbeit. Kinder dürfen nur dann in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten, wenn es sicher für sie ist und ihre Bildung nicht beeinträchtigt wird.

  • Beispiel: Fair-Trade-zertifizierte Kakao-Kooperativen in Westafrika müssen strenge Auflagen einhalten, damit Kinderarbeit verhindert und Bildungsprogramme für Kinder gefördert werden.

Umweltfreundliche Anbau- und Produktionsmethoden

Fair-Trade-Produkte werden oft nach umweltfreundlicheren Methoden angebaut und produziert, welche die natürliche Umwelt schützen und die Biodiversität fördern.

Nachhaltige Landwirtschaft

Fair-Trade-Standards fördern den Einsatz nachhaltiger Landwirtschaftsmethoden, die den Einsatz von Chemikalien reduzieren und die Bodengesundheit fördern.

  • Beispiel: Fair-Trade-Baumwolle wird häufig ohne den Einsatz von schädlichen Pestiziden angebaut, was die Gesundheit der Böden und der umliegenden Ökosysteme schützt.

Erhaltung der Biodiversität

Fair-Trade-Organisationen setzen sich für den Erhalt der Biodiversität ein, indem sie Maßnahmen gegen Entwaldung und den Verlust von Lebensräumen ergreifen.

  • Beispiel: Fair-Trade-zertifizierte Kakaobauern in Westafrika pflanzen Bäume, um die Entwaldung zu bekämpfen und die Biodiversität zu fördern.

Wasser- und Bodenschutz

Fair-Trade-Standards beinhalten oft Praktiken, die den Wasser- und Bodenschutz fördern. Das umfasst den schonenden Umgang mit Wasserressourcen, den Verzicht auf gefährliche Pestizide und die Förderung von Bodenerhaltungsmaßnahmen.

  • Beispiel: Fair-Trade-zertifizierte Teeplantagen in Indien und Sri Lanka setzen auf nachhaltige Anbaumethoden, die den Einsatz von Wasser und Pestiziden reduzieren und die Bodengesundheit verbessern.

Fazit

Konventionelle Handelspraktiken haben schwerwiegende Auswirkungen auf Arbeiter und Umwelt. Niedrige Löhne, unsichere Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörung sind weit verbreitete Probleme. 

Der faire Handel bietet eine ethische Alternative, die gerechte Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Anbau- und Produktionsmethoden fördert. 

Durch den Kauf von Fair-Trade-Produkten kannst du als Verbraucher einen positiven Beitrag leisten und eine nachhaltigere und gerechtere Welt unterstützen.

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