von Nora Vehling

#whomademyclothes - Fashion Revolution Kampagne

Shoppen gehen zu wollen und trotzdem seinen eigenen Ansprüchen fair bleiben zu wollen, stellt uns regelmäßig vor eine Herausforderung. Denn oft wissen wir gar nicht so genau was fair ist. Bei Kleidung gucken wir auf das Label und sehen eventuell „Made in Bangladesch“- aber ist jetzt alles, was aus Bangladesch kommt, automatisch ein unethischer Kauf?

Ist Made in Bangladesch automatisch ein unethischer Deal? Nein! Natürlich nicht!
Die Textilindustrie in Bangladesch ist neben den vielen Menschenrechtsverletzungen eine der hochwertigsten Textilverarbeitungen der Welt! Tatsächlich und leider ist die richtigste unter der Vielzahl von Antworten immer noch: Es kommt darauf an. Siegel gibt es Sand am Meer und sie decken meist nur einen oder wenige Aspekte von wirklich fairen Produkten.

So zum Beispiel GOTS, das zum Beispiel einen Standard für Naturfasern festlegt und fair zur Natur ist, nicht aber zwangsläufig für die Einhaltung der Menschenrechte oder Wasserverbrauch. Auch bei recycelten Materialien können wir und glücklich schätzen keine neu gefertigte Jeans, die etwa unseren 3 Jahres Verbrauch an sauberen Trinkwasser verbraucht zu tragen, allerdings gibt es bei recycelten Materialien selten die Möglichkeit zu wissen, was für Stoffe genau in den Fasern stecken und was wir beim waschen eventuell alles in unsere Umwelt spülen.

Was also tun? Was man nicht weiß kann man fragen. Hab keine Scheu zuzugeben, etwas nicht zu wissen oder etwas nicht googeln zu können! Es ist gut bei einem Verkäufer nachzufragen mit: „Wer macht denn eigentlich...“ und „Woraus besteht denn eigentlich...?“ So lernst du nicht nur eventuell etwas neues über Materialien, Stoffe und Produktionen, die dich ein Kauf eventuell noch ein wenig mehr wertschätzen lassen – Mit deinem Interesse und einer simplen Frage kannst du einem echten Changemaker werden! Denn in der Regel sind es die Verkäufer, welche die Stimmung der Kunden und Verbraucher ans Management weitergeben, nicht selten sind Personen im Verkauf auch auf den großen Modemessen und –Shows unterwegs und kaufen die Ware ein, die wir in den Läden online oder offline finden.

Mit deinem Interesse und einer simplen Frage kannst du einem echten Changemaker werden – Die Fashion Revolution Kampagne hat seit 2013 das wachsende Interesse, wer eigentlich unsere Kleidung macht mit dem #Whomademyclothes gemessen. Seit fünf Jahren steigt das Interesse der Menschen exponentiell in mehr als hundert Ländern weltweit. Und mehr noch: Es antworten auch jedes Jahr mehr Menschen mit #Imadeyourclothes, manche Labels nehmen mittlerweile sogar mit all ihren Fabrikangestellten teil. Der Punkt ist, dein Interesse zählt! Wenn du kaufst, zeig dein Interesse und frag nach #Whomademyclothes? Die Geschichten und Antworten, die du bekommst werden dir dein Kauf noch wertvoller machen!

Das funktioniert übrigens auch mit alter Kleidung! Einfach ein Kleidungsstück auf links ziehen, das Label fotografieren und auf Facebook, Instagram oder Twitter mit dem Hashtag #Whomademyclothes und den Verlinkungen zu dem Label und @FashRev (@FashRev_De).

Der Punkt ist, dein Interesse zählt! Wenn du kaufst, zeig dein Interesse und frag nach #Whomademyclothes? Die Geschichten und Antworten, die du bekommst werden dir dein Kauf noch wertvoller machen!

Zum Hintergrund: Jedes Jahr wird am 24.4 der Fashion Revolution Day weltweit als Gedenktag des Zusammensturzes des Rana Plaza Zusammensturzes zelebriert und Modekonsumenten aufgefordert ihre Kleidungslabels zu fragen #Whomademyclothes. Auf www.fashionrevolution.org stehen freie Downloads zur Verfügung, um die Kampagne mit der Frage nach den Herstellern zu unterstützen. Weltweit haben sich bereits weit mehr als 20 Millionen Menschen engagiert und mehr als 150 Mainstream Modelabels damit erreicht. Koordiniert wird die globale Kampagne in der U.K.. In Deutschland von dem fff-future fashion forward e.V. . Mehr Informationen sind auf www.future.fashion und www.fashionrevolution.org erhältlich.

Nora Vehling